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MBO: Corona-Zwangspause mit erster Freilichtprobe beendet

Das Moderne Blasorchester Oppau bei seiner ersten Freilichtprobe nach der Corona-bedingten Zwangspause (Bildrechte: MBO)
Das Moderne Blasorchester Oppau bei seiner ersten Freilichtprobe nach der Corona-bedingten Zwangspause (Bildrechte: MBO)

Das Moderne Blasorchester Oppau (MBO) atmet wieder auf. Durch die Corona-bedingten Hygiene-Auflagen konnten die Musikerinnen und Musiker über Monate nicht gemeinsam proben. Doch dank des Engagements des „Hygieneplan-Teams“ der Vorstandschaft konnte sich das Orchester am 29.06.2020 erstmals seit dem Shut-Down wieder zu einer Probe treffen – natürlich unter Einhaltung eines eigens erstellten Hygiene-Konzepts. 

 

Die wichtigsten Regeln: Wir sorgen für maximale Belüftung, indem wir im Freien spielen, jeder spielt nur in sein Instrument, und wir halten einen Corona-Sicherheitsabstand für Bläser von drei Metern zum nächsten Spieler und zum Dirigenten ein. 

 

Als Location hatte das Orga-Team die Wiese neben der Fischerhütte am Stricklerweiher in Edigheim ausfindig gemacht. Deshalb galt das Motto: „Bitte keine Stöckelschuhe!“ Dieser Probeort ist abgelegen genug, damit wir keine Anwohner stören, aber trotzdem gut erreichbar und groß genug für das ganze Orchester. Vielen Dank an dieser Stelle dem Angelsportverein „Gut Fang“ für das Asyl auf seinem Gelände!

 

Wie immer, wenn es neue Noten gibt, müssen zu Hause schon einmal die neuen Stimmen „eingerichtet“ werden. Das heißt, Notenblätter zusammenkleben, Vorzeichen- und Taktwechsel markieren sowie Zählzeiten über komplizierte Rhythmen schreiben. Zusätzlich stimmte uns Dominique Civilotti, Dirigent des MBO, vorab auf die neuen akustischen Bedingungen ein: „Die häusliche Vorbereitung wird jetzt noch wichtiger, da auf die Entfernung und ohne Raumklang ein Kleben an den Noten zu Chaos führt.“ Die Ziele der ersten Probe waren darum vor allem, nach der monatelangen Pause wieder ins gemeinsame Musizieren reinzukommen, sich an die Open-Air-Akustik zu gewöhnen und nach so langer Zeit wieder zusammen zu spielen!

 

„Ich freue mich sehr darauf, endlich wieder mit euch zu proben! Lasst uns das Beste aus dieser außergewöhnlichen Situation machen!“

(Dominique Civilotti) 

 

Doch nicht nur die Entfernung und die Akustik boten eine Herausforderung an diesem idyllischen Platz zwischen den Weihern. Bei schönstem Abendlicht waren Sonnenbrillen zum Erkennen des Dirigenten im Gegenlicht und aufgrund der starken Windböen reichlich Wäscheklammern oder Magnete zum Fixieren der Noten unverzichtbare Accessoires. 

 

Entsprechend des Wetters spielten wir uns mit „Mountain Wind“ von Martin Scharnagl ein, während manche Notenblätter und sogar Notenständer vom Winde verweht wurden. Bei untergehender Sonne erklangen die ersten Versuche von „Tore der Sonne“ des Komponisten Rolf Rudin. Diese einzigartige Szenerie wurde zudem fotografisch festgehalten von unserer Haus- und Hoffotografin Sabine Köstlmaier.

 

Einige vorbeikommende Spaziergänger, Gassi-Geher oder Fahrradfahrer blieben stehen und hörten uns eine Weile zu. Ein Autofahrer grüßte uns mit seiner Hupe – aber die Intonation stimmte nicht – „Zu tief“ laut Civilotti. 

 

Das gemeinsame Musizieren hat uns gefehlt. Diese erste Freilichtprobe, auf die wir uns alle nach der langen Abstinenz so gefreut haben, war nicht nur wegen der ungewohnten Rahmenbedingungen eine besondere Probe. Wir können diesen Sommer, gutes Wetter vorausgesetzt, wieder zusammenspielen, Musik machen, uns sehen, hören und wieder aufeinander einstimmen. Wir haben wieder eine gemeinsame Grundlage. Das gibt Hoffnung. Damit können wir arbeiten. Wie an dem Stück „Hope“ von Bart Picqueur. Wann es aufgeführt wird? Das weiß allein das Corona-Virus. Wir sind auf jeden Fall wieder am Start!

 

Danke an das Orga-Team Nadine, Anita, Horst, Hans und Matthias! 

 

Text: Eine Musikerin des MBO