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10 Jahre MBO - Die Jubiläumsserie Teil 3

Der Klarinettensatz beim Probewochenende in Oberwesel 2018. Mitte: S. Köstlmaier (Bildrechte: MBO)
Der Klarinettensatz beim Probewochenende in Oberwesel 2018. Mitte: S. Köstlmaier (Bildrechte: MBO)

Die Anfangsjahre im MBO - oder „wie ich zu meiner Klarinette kam“

 

In diesem Jahr feiert das Moderne Blasorchester Kurpfalz-Oppau (MBO) sein 10-jähriges Bestehen. Im März startete die „große Jubiläumsserie – 10 Jahre MBO“. Im April widmet sich die Serie der Entwicklung des MBO-Ensembles. Im Mai folgt nun der dritte Teil:  Eine „spätberufene“ Musikerin erzählt von ihrem Einstieg beim MBO und warum sie bis heute dem Orchester treu geblieben ist.  

 

Der Klarinettensatz beim Probewochenende in Oberwesel 2018. Mitte: S. Köstlmaier (Bildrechte: MBO)Dieser persönliche Bericht zeigt sehr anschaulich die Entwicklung des Orchesters in seinen Anfangsjahren 2011/2012. Denn kurz nach der Gründung des Orchesters, Mitte September 2011, stieß im Jahre 2012 Sabine Köstlmaier zu uns. Als Freizeitpianistin ganz ohne Blasmusikerfahrung entschied sie sich, dem Verein beizutreten und im Orchester mitzuwirken. Ihre  Erfahrung als „Quereinsteigerin“- einfach mal mit Mitte Vierzig ein neues Instrument zu erlernen- soll auch anderen Mut machen, sich an eine neue musikalische Herausforderung heranzuwagen. Lesen Sie hier, wie Sabine sich vom musikalischen Erstkontakt zum engagierten Orchester- und Vereinsmitglied entwickelt hat.

 

Januar 2012 – es gibt da ein neues Blasorchester

Ein Bekannter erzählt mir, dass es in Oppau ein neu gegründetes Blasorchester gibt. „Ich mache da mit meinem Saxophon auch mit und wir suchen ständig neue Mitspieler. Du kannst doch auch Noten lesen, also komm vorbei und schau es dir an.“ – „Noten lesen kann ich, ja, aber ich spiele Klavier, kein Blasinstrument. Ich werde nicht viel helfen können.“ – „Egal, komm einfach mal vorbei. Da wird sich was finden.“ Wir treffen uns noch ein paar Mal und er lässt nicht locker. Ich werde neugierig und verspreche einen Besuch.

 

März 2012 – wie ich zur Klarinette kam

Montagabend im Bürgerhaus Oppau: Ich steige die Treppen vom Seiteneingang hinauf und höre schon von weitem Blasmusik. Als ich den Saal betrete, bleibe ich vor Überraschung an der Tür stehen. Die Bühne ist hell erleuchtet und knapp 25 Musiker sitzen im Halbkreis vor einem Dirigenten, der mit dem Rücken zum Saal steht. Ich bin von der Klangfülle begeistert und kann mich nicht satt sehen. Eben bricht der Dirigent ab und erklärt etwas. Erneut erfüllt herrliche Blasmusik den Saal. Als ich mich näher an die Bühne heran schiebe bricht der Dirigent erneut ab. Etwas scheint ihm nicht zu gefallen, denn er spricht nun lauter. Ich setze mich auf einen der Tische, die im Saal stehen und beobachte gebannt, was da oben auf der Bühne vor sich geht. Das Stück, das das Orchester probt, imitiert eine Eisenbahn und in meinen Ohren klingt es phantastisch. Ich versuche die Instrumente zu erkennen. Flöten, Klarinetten, Saxophone, Trompeten und sogar ein Horn ist dabei. Später lerne ich, dass das Stück „The Great Locomotive Chase“ heißt und ich werde dabei mitspielen.

 

In der Pause kommt der Dirigent Dominique Civilotti zu mir herunter in den Zuhörerraum. Schnell wird klar, dass ich mit meinem Klavier nicht mitmachen kann. „Welches Instrument würde denn gebraucht?“ frage ich. Ohne lange nachzudenken kommt die Antwort von Dominique: „Klarinette.“ Ich überlege auch nicht lange und sage: „Ich werde mir eine besorgen und Unterricht nehmen. Ich will unbedingt mitmachen.“ 

Sommer 2012 – fleißig üben, um den Anschluss zu finden

Ich übe fleißig auf meiner Klarinette und habe einmal die Woche bei einem Musikstudenten Unterricht. Als das Orchester sein erstes Jahreskonzert spielt, bin ich natürlich noch nicht dabei. Stattdessen helfe ich beim Getränkeverkauf im Foyer des Bürgerhauses mit. Während des Konzerts höre ich aufgeregt zu und schwöre mir, dass ich beim nächsten Mal dabei sein werde!

 

Weihnachten 2012 – das erste Mal im großen Orchester mitspielen

Es ist jetzt ein halbes Jahr her, dass ich Unterricht auf der Klarinette nehme. Mein Lehrer fragt mich, ob ich nicht im Orchester bei den Proben zur Weihnachtsfeier mitmachen will. Ich freue mich sehr, aber ich bin sehr nervös. Werde ich es schaffen? Meinen allerersten Auftritt habe ich dann zusammen mit den anderen im Foyer des Bürgerhauses. Wir spielen Weihnachtslieder und alles klappt prima.

 

Gekommen, um zu bleiben

Ich habe meine Entscheidung eine Klarinette zu kaufen und Unterricht zu nehmen keine Minute bereut. Die letzten Jahre zusammen mit dem MBO waren unglaublich schön. Ich habe seitdem bei keinem Jahreskonzert auf der Bühne gefehlt.

 

Text: MBO-Presseclub und Sabine Köstlmaier

 

Fotos: Sabine Köstlmaier